Ein Sommer, der alles verändert
Während Frieder in seinen Sommerferien beim Grossvater Mathematik und Latein büffeln sollte, verbringt er seine Zeit lieber im Freibad mit seiner Schwester Alma. Und mit Beate, dem Mädchen im flaschengrünen Badeanzug, das Frieder nicht mehr aus dem Kopf will. Spätestens als der Vater seines besten Freundes von einem Tag auf den anderen stirbt, werden die vier Freunde mit der Ernsthaftigkeit des Lebens konfrontiert.
Zu viel auf einmal
Der grosse Sommer liest sich leicht und flüssig. Doch bleibt die Erzählung stark an der Oberfläche haften, vieles häuft sich auf einmal: Schulprobleme, die erste Liebe und Familienkonflikte hätten vollends gereicht, um einen Sommer einmalig und spannend zu machen. Doch dann ereignen sich auch noch Johanns Probleme – die vom Autor zwar aufgenommen, aber irgendwie nicht so richtig gewürdigt werden. Lieber weglassen, dann wirkt die Story dynamischer und authentischer.
Ausserdem bettet Arenz die Geschichte in eine Rahmenhandlung. Diese wird aber so kurz gestaltet, dass ich mich nach deren Funktion fragte.
Hoch lebe die Familie
Frieder durchlebt in diesem Sommer einen grossen Wandel. Er verliebt sich zum ersten Mal, widmet sich erstmalig ernsthaft seiner Zukunft und kommt auch mit dem Tod in Berührung. Aber nicht nur das, er lernt auch seine Familie neu kennen, sie wertschätzen und lieben. Diese Beziehungen und Entwicklungen finde ich sehr schön komponiert und erzählt.
Alles in allem: ein klassischer Coming-of-Age-Roman, der einmal dahinplätschert und dann wieder alles auf einmal durcheinanderwirbelt. Geeignet für Jugendliche im Prozess des Erwachsenwerdens oder auch als leichte Sommerlektüre für Erwachsene. Viel Spass beim Lesen!
Der grosse Sommer
von Ewald Lorenz
DuMont Buchverlag | 2021 | 260 Seiten
ISBN 978-3-8321-7077-6 | eBook ePUB
Von dem Buch hört und liest man so viel. Deshalb fand ich deine Rezension jetzt nochmal sehr spannend und hilfreich. Eine schöne Woche dir!
Zeilentänzerin
Hallo Noëmi,
ich kann deine Rezension nur unterstreichen. Die Geschichte fand ich schön, aber es wurden dann doch zu viele Themen behandelt.
Herzliche Grüße
Marie
Liebe Marie, leider ja. Manchmal – scheint mir – wollen die Autor:innen einfach zu viel auf einmal …