Alan Weisman: Die Welt ohne uns

Roman | Stell dir einmal vor, es gäbe von heute auf morgen keine Menschen mehr auf dieser Welt. Einfach so. Was würde dann passieren? Wie lange würde es dauern, bis die Natur sich die Erde zurückerobert?
Eine Hand hält das Buch in die Kamera, im Hintergrund ist ein Gummibaum zu sehen. Dahinter eine Ecke, die eine weisse Gipswand und eine Holzwand zusammenführt.

Was wäre wenn …

… es von heute auf morgen keine Menschen mehr gäbe auf dieser Welt? Was würde mit unseren Gebäuden, U-Bahnnetzen und Atomkraftwerken geschehen, wenn wir Menschen plötzlich wie vom Erdboden verschluckt wären? Wie lange würde es dauern, bis die Natur alle Schadstoffe, die wir täglich produzieren, abgebaut hat?

Nicht ganz leicht zu verdauen

Dieses Buch hat mich traurig gemacht. Auch ein bisschen hoffnungsvoll, denn die Natur findet einen Weg. Das hat sie schon immer. Aber auch traurig, weil es einen vor Augen führt, was heute alles falsch läuft.

Das Buch lege ich dir dennoch ans Herz: Es ist eine Reise über den Globus, mit Zwischenhalten an Orten, an denen Situationen ohne Menschen bereits heute anzutreffen sind – zum Beispiel in der Geisterstadt Varosha auf Zypern, die 1974 zum Sperrgebiet erklärt wurde. In diesem wie auch in vielen anderen Beispielen lässt Alan Weisman den Zeitraffer laufen, erklärt in einfachen Worten wie die Natur sich Schritt für Schritt ihr Territorium zurückerobert.

Worte eines ausgezeichneten Journalisten

Ein Wort zum Autor: Alan Weisman ist ein vielfach ausgezeichneter Journalist und Professor für internationalen Journalismus an der Universität in Arizona. Er reiste jahrelang durch verschiedene Teile der Welt, um über Umweltkatastrophen zu berichten:

«von dem unsichtbaren Loch, das über der Antarktis hing, bis zur schmelzenden Arktis, von den Bränden und Kettensägen, die riesige Bereiche des Amazonas vernichteten, bis zu geköpften Bergketten, Industriebrachen, schwindenden Flüssen, und […] der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl.»

– Nachwort des Autors

Durch seine Zeugenschaft fühlte er sich verpflichtet, über diese Dinge zu schreiben. Aber wie tut man das, ohne dass es uns Leser:innen gleich nach den ersten Seiten verleidet?

Ein Gedankenexperiment

Und so fand er die Lösung: Er wagt ein Gedankenexperiment und wirft einen Blick auf eine Welt, in der niemand mehr ist, der ihr schaden kann – ohne vorgängig eine Apokalypse heraufbeschwören zu haben. Einfach ein Fingerschnipsen – und alle Menschen sind weg.

👉 Aus meiner Sicht sehr gelungen. Mitreissend. Leidenschaftlich. Und detailliert.

Das Cover von «Die Welt ohne uns» von Alan Weisman zeigt genau das: Umgestürzte Hochhäuser, die von der Natur wieder zurück erobert wurden. Pflanzen überwuchern den Beton und inmitten des Covers grast ein Hirsch.

Die Welt ohne uns

Reise über eine unbevölkerte Erde

von Alan Weisman

Übersetzt von: Hainer Kober

Piper Verlag | 2022 | 400 Seiten

ISBN 978-3-492-31939-3 | Taschenbuch

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